Der paarige Gedankenstrich ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, um in einem Satz eine Information unterzubringen, die besonders hervorgehoben werden soll. Natürlich kannst du dazu das Komma verwenden, besondere Aufmerksamkeit erzielst du dadurch aber nicht, schließlich wimmelt dein ganzer Text vor Kommas.

Eine andere Möglichkeit ist die Klammer, die immer mit einem etwas bürokratischen oder auch wissenschaftlichen Touch daherkommt, jedenfalls empfinde ich das so – was bei manchen Textsorten auch von Vorteil sein kann.

Die dritte Möglichkeit ist der paarige Gedankenstrich, mit dem du in deinem Text für Aufmerksamkeit sorgst.

Schauen wir uns einmal ein Beispiel an:

Hannelore kaufte sich ein neues Fahrrad, natürlich in Rot, im Fahrradladen.

Hannelore kaufte sich ein neues Fahrrad (natürlich in Rot) im Fahrradladen.

Hannelore kaufte sich ein neues Fahrrad – natürlich in Rot – im Fahrradladen.

Alle drei Möglichkeiten sind korrekt, wie sie da stehen, die Aufmerksamkeit wird aber nur bei den beiden letzten besonders auf die Farbe gelenkt. Beim paarigen Gedankenstrich (und auch bei der Klammer) hast du dazu die Möglichkeit, noch zusätzlich ein Ausrufezeichen oder auch ein Fragezeichen einzusetzen, um die Aufmerksamkeit noch weiter zu steigern. Das funktioniert bei der Komma-Option nicht.

Hannelore kaufte sich ein neues Fahrrad (natürlich in Rot!) im Fahrradladen

Hannelore kaufte sich ein neues Fahrrad – natürlich in Rot! – im Fahrradladen.

Wenn du das Ausrufezeichen vor das Komma setzt:

Hannelore kaufte sich ein neues Fahrrad, natürlich in Rot!, im Fahrradladen.

dann produzierst du einen Zeichensetzungsfehler.

Wichtige Regeln beim paarigen Gedankenstrich

Beim paarigen Gedankenstrich musst du einiges beachten:

1. Gedankenstriche sind keine Bindestriche (-). Es handelt sich um längere Halbgeviertstriche (–). Auch ein beliebter Fehler: Der zweite Strich ist plötzlich doch der kürzere Bindestrich.

2. Gedankenstriche setzen nicht die Zeichensetzungsregeln außer Kraft. Es kann sein, dass du gleich nach dem schließenden zweiten Gedankenstrich ein Komma setzen musst:

Hannelore kaufte sich ein Fahrrad – natürlich ein rotes! –, das sie gleich mit nach Hause nahm.

Nach dem Gedankenstrich folgt ein ganz normaler Nebensatz, der durch ein Komma abgetrennt wird.

3. Denke an die Leerzeichen vor und nach dem Gedankenstrich! Ausnahme: Es folgt ein Komma oder ein anderes Satzzeichen wie Doppelpunkt oder Semikolon (siehe oben).

4. Angenommen, du hast folgenden Satz:

Hannelore kaufte ein neues Fahrrad, ein rotes, das auch einen Gel-Sattel hatte, bei ihrem Fahrradhändler.

Jetzt willst du den Einschub mit einem paarigen Gedankenstrich hervorheben:

Hannelore kaufte ein neues Fahrrad – ein rotes, das auch einen Gel-Sattel hatte – bei ihrem Fahrradhändler.

Hier entfällt das letzte Komma nach hatte. Und natürlich steht auch nach dem Gedankenstrich kein Komma, denn der Hauptsatz (Hannelore kaufte ein neues Fahrrad bei ihrem Fahrradhändler) wurde ja nur unterbrochen.

Paarigen Gedankenstrich nur dosiert nutzen!

Bedenke, dass du dieses Stilmittel nur leicht dosiert anwenden solltest. Und auch nicht in allzu langen Sätzen, denn der Weg zum (für dich und deine Leser) unüberschaubaren Schachtelsatz ist nicht weit.

Vielleicht ist es aber klüger, den so wichtigen Zusatz an das Ende des Satzes zu stellen. Hier kannst du ihn durch einen Doppelpunkt oder auch einen Gedankenstrich herausheben. Und oft ist das auch lesefreundlicher.

Hannelore kaufte sich bei ihrem Fahrradhändler ein neues Fahrrad – ein rotes mit einem Gelsattel.

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