Vorteile des Entgenderns
Das wirkt zunächst ungewohnt, hat aber einige Vorteile:
- Es sind wirklich alle mitgemeint. Keine Notwendigkeit, zwischen männlich und weiblich zu unterscheiden.
- Es gibt keine Sprechpausen. Gender-Sternchen und Doppelpunkte erfordern oft eine kurze Unterbrechung beim Sprechen. Die y-Endung liest sich flüssig.
- Texte werden kürzer. Statt Doppelnennungen oder komplizierte Konstruktionen eine einfache, einheitliche Form.
Natürlich kann man über den Klang streiten. „Lesys“ und „Schreibys“ mögen befremdlich wirken und erinnern an eine erfundene Sprache. Doch genau darin liegt der künstlerische Reiz: Sprache ist nicht in Stein gemeißelt. Sie lebt, sie verändert sich, sie darf verspielt sein.
In sozialen Medien taucht die y-Endung immer mal wieder auf, doch ein breiter Durchbruch blieb bislang aus. Muss er das? Ich plädiere nicht dafür, Phettbergs Vorschlag als neue Sprachnorm zu etablieren. Doch er zeigt, dass es mehr als zwei Möglichkeiten gibt, Sprache geschlechtergerecht zu gestalten. Ein kreativer Ansatz, der zum Nachdenken anregt.
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