Ich bin mal wieder gegen eine Wand gerannt! Und zwar bei einer Schlussredaktion.

Dabei fing es so gut an: Ich hatte für einen größeren Verband ein Angebot erstellt, es ging um ein Lektorat für eine Broschüre, rund 70 Seiten, die ich als Word-Datei bekommen sollte.

Ins Angebot schrieb ich den optionalen Posten „Schlussredaktion“, um das gelayoutete Dokument noch einmal auf bestimmte Punkte zu überprüfen, die nach Lektorat und Korrektorat immer wichtig sind.

Qualität kostet

Große Hoffnungen hatte ich mir nicht gemacht, da erfahrungsgemäß bei diesen Verbänden das „wirtschaftlichste“, sprich billigste Angebot den Zuschlag erhält. Doch, oh Wunder, ich bekam den Auftrag, plus Schlussredaktion. Dies sei ein „sinnvoller Arbeitsschritt“, sagte mir die zuständige Mitarbeiterin. Ich redete mir ein, dass mein professionelles Auftreten einen Beitrag zur Auftragsvergabe geleistet hat.

Auch weiter lief es gut, es gab ein Zoom-Vorgespräch, wir vereinbarten einen Zeitplan, ich wurde mit einem Leitfaden zur Tonalität im Verband und Entwürfen zu Personas der Zielgruppe versorgt. Da hatte sich jemand Gedanken gemacht!

Ich redigierte, schrieb um, strich heraus, korrigierte und versetzte Textblöcke, druckte alles aus, und begann von vorne, im letzten Durchgang folgte die Rechtschreibkorrektur, und ab damit zum Kunden.

Ich wartete nun auf das gelayoutete PDF-Dokument zur Schlussredaktion. Doch was bekam ich zurück? Mein Word-Dokument mit vier oder fünf Kommentaren auf den ersten Seiten. Man sei sehr zufrieden mit meiner Arbeit, jetzt könne ich weitermachen. Ein Anruf ergab: Die Mitarbeiterin hatte überhaupt nicht verstanden, worum es bei einer Schlussredaktion geht, und warum die so wichtig ist. Nein, das brauche man nicht, zeitlich sei das auch nicht zu realisieren.

Was die Schlussredaktion beinhaltet

Das begegnet mir immer wieder: Das mangelnde Verständnis, warum eine Schlussredaktion so wertvoll ist: Beim Layouten und Setzen der lektorierten und korrigierten Texte kann noch eine Menge schief gehen und es gibt viele Punkte zu prüfen, die das Korrektorat im Word-Dokument nicht abdecken kann:

    • falsche oder unschöne Silbentrennungen,
    • Paginierung,
    • Inhaltsverzeichnis,
    • Bildunterschriften,
    • weitere Formatierungen,
    • zwischenzeitliche Ergänzungen (der Chef wollte unbedingt auch noch einen Beitrag schreiben) und –
    • wurden meine Korrekturen überhaupt korrekt umgesetzt?

    Leider haben viele Unternehmen es noch nicht verstanden, wie wertvoll diese letzte Kontrolle ist: Der Chef spart sich lieber Zeit und Geld und geht das Risiko ein, eine Broschüre zu drucken, in der Seite 20 auf Seite 12 folgt oder Herr Meier in der Bildunterschrift mit y geschrieben wird.

    Schlussredaktion

    Wollen Sie, dass Ihre Broschüre nicht nur hübsch umgesetzt wird, sondern auch frei von ärgerlichen Fehlern ist? Dann lassen Sie uns zusammen besprechen, wie wir das am besten gemeinsam umsetzen.

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