Im Laufe der Jahre habe ich einige Bücher zum Thema Schreiben und Texten angeschafft und durchgeackert. Hier eine Auswahl von 6 Werken, manche sollte man haben, manche muss man lesen.

Buchcover Wolf Schneider

1. Wolf Schneider: Deutsch für junge Profis

Der „Sprachpapst“ Wolf Schneider ist erst vor Kurzem 97-jährig gestorben, und wohl niemand, der sich beruflich mit Schreiben beschäftigt, kam und kommt um ihn herum. Bei mir im Regal steht sein Buch „Deutsch für junge Profis“ – es steht dort schon einige Jahre. Auch wenn ich nicht alle seine Ansichten teile (Stichwort Gendern), lerne ich jedes Mal dazu, wenn ich darin blättere. Schneider predigt die elegante, aber einfache Sprache: „Einer muss sich quälen. Entweder der Schreiber oder der Leser.“ Von Schneider gibt es auch andere Schreibratgeber wie „Deutsch für Profis“, „Deutsch für Werber“ etc.

2010, Rowohlt, 192 Seiten, 10 Euro.

Buchcover Doris Märtin

2. Doris Märtin: Erfolgreich texten

Bei dem Werk „Erfolgreich texten“ von Doris Märtin handelt es sich um ein Lehrbuch vor allem für Neulinge, aber auch Profis werden den einen oder anderen wertvollen Tipp finden. Gegliedert in 10 Kapitel beschreibt die Kommunikationsberaterin und Texterin den gesamten Prozess von „Einen Masterplan entwickeln“ bis „Auf Hochglanz polieren“; dazu kommt ein Kapitel mit „Specials“ – Tipps zu Geschäftsbriefen, Präsentationen, E-Mails etc.

5. Auflage 2019; Bramann; 187 Seiten; 21 Euro.
Daniela Rorig Buchcover

3. Daniela Rorig: Texten können

Das Buch „Texten können“ von Daniela Rorig lege ich ohne Einschränkungen jedem ans Herz, der beruflich mit Schreiben zu tun hat. Zum ersten Mal gehört hatte ich von dem Werk von meinem Dozenten im Schreib-Seminar der Akademie der Deutschen Medien, der da meinte: „Da steht alles drin.“ Und er hat recht. Rorig schreibt zudem absolut mitreißend, man merkt ihr den Spaß an ihrer Arbeit bei jedem Satz an. Dazu ist das Buch schön designt, schlüssig aufgebaut und abgerundet mit einigen Aufgaben. Klare Kauf- und Leseempfehlung!

2020; Rheinwerk; 401 Seiten; 39,90 Euro.
Buchcover James N. Frey

4. James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Es gibt wahrscheinlich dutzende Schreibratgeber wie den von James N. Frey, und ehrlich gesagt, hatte ich diesen ganz vergessen und erst jetzt im Regal wiedergefunden. Für Schreibanfänger ist das Buch sicher trotzdem ein Gewinn, denn Frey vermittelt, was es bedeutet, ein Buch schreiben zu wollen: harte Arbeit. Frey, selbst Schriftsteller und Lehrer für kreatives Schreiben, betont die Wichtigkeit, eine „Prämisse“ zu haben, die dem Buch einen Rahmen geben soll. So sei zum Beispiel in Hemingways Der alte Mann und das Meer die Prämisse „Mut führt zur Erlösung“ oder in Flauberts Madame Bovary „Verbotene Liebe führt zum Tod“. Die Handlung muss sich dann der Prämisse unterordnen. Auch wichtig ist sein Rat, von einem Konflikt zum nächsten zu kommen, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Von James N. Frey gibt es auch weitere Ratgeber zum Thema.

1987; emons; 200 Seiten; 16,80 Euro.

Buchcover Elisabeth George

5. Elisabeth George: Wort für Wort

Auch Elisabeth George ist Schriftstellerin (und dazu eine sehr erfolgreiche), sie gibt einen detaillierten Einblick in ihren Schaffensprozess und wichtige Tipps für angehende Schriftsteller. Sie sieht Schreiben zu Recht als Handwerk, und so beginnt sie mit einem detaillierten Überblick über dieses. Nach Grundlagen, Technik und Arbeitsverfahren folgen einige Beispiele und Anleitungen. Auch das Buch von Elisabeth George ist für Schreibanfänger zu empfehlen.

2004; Goldmann; 351 Seiten; 12 Euro.
Buchcover Stephen King

6: Stephen King: Das Leben und das Schreiben

Offen gestanden hatte ich bis vor Kurzem nichts von Stephen King gelesen, aber von seinem autobiografischen Buch „Das Leben und das Schreiben“ schon einiges gehört. Da ich noch einen 10-Euro-Bücher-Gutschein übrig hatte, habe ich es mir also geholt und fast in einem Rutsch durchgelesen.

Es ist kein klassischer Ratgeber, der Großmeister des Horrors erzählt im ersten Teil aus seinem Leben und wie er Schriftsteller geworden ist – amüsant, ehrlich und selbstkritisch, was einige seiner Werke angeht. Im zweiten Teil gibt’s dann etliche praktische Tipps. King schreibt seine Romane ganz anders als Elisabeth George oder James N. Frey: Er schreibt drauflos, nur mit einer Idee im Kopf, und schaut, was dann passiert. Im angehängten dritten Teil beschreibt King, wie er 1999 von einem Auto überfahren wurde, nur knapp überlebte und sich zurückkämpfte.

Eine Aussage, die bei mir hängen geblieben ist: Um Schreiben zu können muss man 1. lesen, lesen, lesen und 2. üben, üben, üben. Ohne lesen kann man nicht schreiben, so einfach ist das, und da stimme ich ihm zu 100 Prozent zu.

2000; Heyne; 383 Seiten; 10,99 Euro.

Ursprünglich hatte ich auch noch die Stilfibel von Ludwig Reiners in der Liste. Reiners war jedoch lupenreiner Nationalsozialist und hat sein Buch in wesentlichen Teilen von seinem jüdischen Kollegen Eduard Engel plagiiert, also keine Kaufempfehlung!

Übrigens, wenn ihr eines der Bücher kaufen wollt, dann ist das nur über eure Buchhandlung um die Ecke gestattet!

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